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Das Wesen von Strafrecht und Zivilrecht: Ein Vergleich

Autorenbild: Fatih AslantasFatih Aslantas

Was ist Strafrecht ?

Das Strafrecht ist ein grundlegender Zweig des Rechtssystems, der sich mit Straftaten befasst, die sich gegen Einzelne, aber auch gegen die Gesellschaft als Ganzes richten. Es umfasst ein breites Spektrum von Straftaten, von geringfügigen Vergehen bis hin zu schweren Verbrechen, und zielt darauf ab, die gesellschaftliche Ordnung aufrechtzuerhalten und den Einzelnen vor Schaden zu bewahren. Im Gegensatz zum Zivilrecht, das sich nebst anderen Themen auf die Beilegung von Streitigkeiten zwischen privaten Parteien konzentriert, geht es im Strafrecht um die Bestrafung von Personen, die gegen Strafgesetze verstossen haben. Es umfasst eine Reihe komplexer Regeln und Verfahren, einschliesslich der Feststellung der Schuld, der Verhängung von Strafen und des Schutzes der Rechte sowohl des Angeklagten als auch der Opfer. Das Verständnis der Feinheiten des Strafrechtes ist für Juristen und alle, die sich für das Strafrechtssystem interessieren, unerlässlich.


Was ist Zivilrecht?

Das Zivilrecht ist ein grundlegender Zweig des Rechtssystems, der die Beziehungen zwischen Einzelpersonen oder Unternehmen regelt. Im Gegensatz zu seinem Gegenstück, dem Strafrecht, konzentriert sich das Zivilrecht auf die Lösung von Streitigkeiten und Konflikten und nicht auf die Bestrafung von Fehlverhalten. Es umfasst verschiedene Bereiche wie das Personenrecht, Familienrecht, Erbrecht, das Sachenrecht, das Vertragsrecht, da Gesellschaftsrecht und das Haftpflichtrecht, um nur einige zu nennen. Ein wichtiger Aspekt des Zivilrechts ist die Betonung der Entschädigung der geschädigten Partei anstelle von Vergeltungsmassnahmen. Dieser Grundsatz zielt darauf ab, die geschädigte Partei in den Zustand vor der Schädigung zurückzuführen und den Rechtsfrieden zu wahren. Das Verständnis des Zivilrechts ist auch für Strafverteidiger unerlässlich, insbesondere in Wirtschaftsstrafverfahren der wenn zivilrechtliche Ansprüche in einem Strafverfahren geltend gemacht werden.


Hauptunterschiede zwischen Strafrecht und Zivilrecht

Strafrecht und Zivilrecht sind zwei verschiedene Zweige des Rechts, die jeweils unterschiedlichen Zwecken innerhalb des Rechtssystems dienen. Das Strafrecht konzentriert sich auf die Bestrafung von Personen, die Straftaten begehen, die als schädlich für die Gesellschaft als Ganzes angesehen werden. Es zielt darauf ab, die Ordnung aufrechtzuerhalten, die Bürger zu schützen und von künftigem kriminellen Verhalten abzuschrecken. Im Gegensatz dazu befasst sich das Zivilrecht mit Streitigkeiten zwischen Einzelpersonen oder juristischen Personen, z. B. mit Vertragsangelegenheiten, Eigentumsrechten und Ansprüchen bei Personenschäden. Im Gegensatz zum Strafrecht zielt das Zivilrecht auf die Lösung von Konflikten und die Entschädigung der geschädigten Partei ab, anstatt eine Strafe zu verhängen.


Arten von Fällen, die von Strafrecht bearbeitet werden

Das Strafrecht ist für die Behandlung eines breiten Spektrums von Fällen zuständig, die Straftaten betreffen. Von Diebstahl und Körperverletzung bis hin zu schwereren Verbrechen wie Mord und Drogenhandel sorgt das Strafrecht dafür, dass Personen, die gegen das Gesetz verstossen, für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden. In diesem Rechtszweig liegt der Schwerpunkt auf der Verfolgung von Straftätern und der Durchsetzung von Gerechtigkeit durch Strafen wie Freiheitsstrafen, Geldstrafen und Bewährung. Das (streitige) Zivilrecht hingegen befasst sich mit Fällen, in denen es um Auseinandersetzungen zwischen Einzelpersonen oder Organisationen geht. Diese Fälle können von Vertragsstreitigkeiten und Eigentumsstreitigkeiten bis hin zu Personenschäden und familienrechtlichen Angelegenheiten reichen. Im Gegensatz zum Strafrecht zielt das Zivilrecht auf die Lösung von Konflikten und die Entschädigung oder Wiedergutmachung für die betroffenen Parteien ab, anstatt strafrechtliche Sanktionen zu verhängen. Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Rechtsgebieten ist entscheidend für das Verständnis des Rechtssystems und der verschiedenen Arten von Fällen, die darin auftreten können.


Arten von Fällen, die vom Zivilrecht bearbeitet werden

Das Zivilrecht umfasst eine breite Palette von Fällen, die sich von denen des Strafrechts unterscheiden. Im Zivilrecht liegt der Schwerpunkt auf der Beilegung von Streitigkeiten zwischen Einzelpersonen, Organisationen oder dem Staat, wobei es in der Regel um Entschädigung oder die Durchsetzung von Rechten geht. Dieser Rechtszweig umfasst verschiedene Bereiche, darunter Vertragsstreitigkeiten, Eigentumsrechte, Erbrecht, Familienrecht, Haftpflichtfälle, etc. Im Gegensatz zum Strafrecht, das sich mit Straftaten gegen Einzelne, aber auch gegen die Gesellschaft als Ganzes befasst, befasst sich das Zivilrecht in erster Linie mit privaten Angelegenheiten und zielt darauf ab, die geschädigte Partei wieder in den Zustand zu versetzen, in dem sie sich zuvor befand.


Rechtsfolgen in Strafrechtsfällen

Die Rechtsfolgen in Strafrechtsfällen unterscheiden sich erheblich von denen in Zivilrechtsfällen . Im Strafrecht geht es in erster Linie darum, den Täter für die Begehung einer Straftat zu bestrafen, während im Zivilrecht der Schwerpunkt auf der Entschädigung des Opfers für den erlittenen Schaden liegt. Strafrechtliche Verfahren können zu Freiheitsstrafen, Geldstrafen, Bussen oder sogenannten Massnahmen führen und sollen von künftigem kriminellen Verhalten abschrecken. Im Gegensatz dazu geht es in Zivilrechtsfällen häufig um eine finanzielle Entschädigung, z.B. in Form von Schadenersatz oder Rückerstattung. Die Kenntnis dieser Unterscheidungen ist von entscheidender Bedeutung, um sich im Rechtssystem zurechtzufinden, da die Folgen je nach Art des Falles sehr unterschiedlich sein können.


Zivilrecht im Strafrecht

Zivilrechtliche Ansprüche können aber auch in einem Strafverfahren geltend gemacht werden. In der Schweiz nennt man das Adhäsionsverfahren. Hierbei geht es meist auch um Schadenersatz und/oder Genugtuungsforderungen. Der Kläger/die Klägerin trägt auch in diesem Verfahren die Beweislast, kann jedoch von den Beweiserhebungen der Staatsanwaltschaft bzw. des Gerichts profitieren.


Zusammenfassung und Schlussfolgerung

Das Strafrecht und das Zivilrecht sind zwei grundlegende Rechtsbereiche, die sich in ihren Zielen, Verfahren und Konsequenzen erheblich unterscheiden. Das Strafrecht befasst sich mit Verbrechen und Straftaten, während das Zivilrecht sich auf Streitigkeiten zwischen Einzelpersonen und Organisationen konzentriert. Während das Strafrecht darauf abzielt, Täter zu bestrafen, zielt das Zivilrecht darauf ab, den Geschädigten zu entschädigen und Gerechtigkeit wiederherzustellen. Diese Unterschiede haben Auswirkungen auf die Art der Beweisführung, die Verantwortlichkeit und die möglichen Strafen oder Entschädigungen. Deshalb müssten zivil- und strafrechtlichen Verfahren streng getrennt werden. Denn noch können in der Schweiz zivilrechtliche Ansprüche in einem Strafverfahren geltend gemacht werden, weshalb ein Strafverteidiger sich in beiden Gebieten auskennen muss.

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